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Safari - Hatari, Teil 1

  • Bernd
  • 6. März
  • 4 Min. Lesezeit

Das Swahili Wort Hatari bedeutet so viel wie Gefahr.


Nahaufnahme eines Elefanten von Vorne.

Foto: P.L

Das große Fressen: Masai Mara


Immer wieder kommt die Frage nach der besten Reisezeit für eine Safari auf. In Kenia bevorzuge ich die Monate Juli bis Oktober. Es ist die Zeit der großen Tierwanderungen von der Serengeti in Tansania in die Masai Mara nach Kenia.


Millionen Tiere wie Gnus, Zebras und Gazellen wandern in einem spektakulären Schauspiel umher. Im Juli und August überqueren sie den Mara Fluss, erreichen die Masai Mara, wo hungrige Großkatzen und Krokodile bereits warten. Im September wandern sie durch die weiten Ebenen.


Im Oktober setzt der große Regen ein. Die Tiere treten nun ihre Heimreise in die Serengeti an. Die Masai Mara befindet sich im Great Rift Valley, im Osten Kenias und ist 1500 qkm groß, angrenzend zur Serengeti in Tansania. Namensgeber ist das Volk der Massai.


Eine riesige Gnu Herde grast in der Masai Mara.
Welch ein Spektakel: riesige Gnu Herde.


Wussten Sie, dass das Wort "Gnu" soviel wie "wilde Bestie" bedeutet? Die holländischen Kolonialisten im südlichen Afrika nannten sie aufgrund ihres ungepflegten Aussehens "Gnus" (Wildebeest), was übersetzt Wilde Bestien bedeutet. Mit 1,5 m Schulterhöhe, 120 kg bis 270 kg Gewicht und einer Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren gehören Gnus zum bevorzugten Speiseplan von Löwen, Geparden und Krokodilen. Sie zu jagen ist jedoch gar nicht so einfach. Sie erreichen eine Fluchtgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h.


Viele Tierdokumentationen wurden hier, in der Masai Mara, gedreht. Die Unterkünfte mit Room Service, Laundry, Bar und Restaurant sind sehr luxuriös und genau so, wie wir sie aus den (Tier)filmen kennen: große geschmackvoll eingerichtete Hauszelte mit angrenzendem Badezimmer.


Die Terrasse ermöglicht einen grandiosen Blick in die Savanne. Die Restaurants der Camps verwöhnt Sie mit kulinarischen Genüssen. Das hat allerdings auch seinen Preis. Je nach Lage und Saison zahlen Sie ab 200 € bis 500 € und mehr pro Person und Nacht. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt


Die Big Five


Zu den Big Five zählen: Löwe, Elefant, Büffel, Leopard und Nashorn. Leoparden und Nashörner in freier Wildbahn zu entdecken, wird immer schwieriger. Nicht unmöglich, aber schwierig. Daneben gibt es noch allerhand andere wilde Tiere: Gepard, Krokodil, Flusspferd, Warzenschwein, Hyäne, Gazelle, Schakal, Pavian, Zebra und viele andere machen - zur richtigen Zeit - die Pirschfahrten kurzweilig.


Ein Leopard sitzt im Baum und starrt in die Kamera.
Inzwischen selten und schwer, vor die Kamera zu bekommen: Leopard Foto: Pearl

In Afrika liegen die letzten Schätzungen zum Bestand der Leoparden weit zurück. 2008 waren es laut WWF ca. 700.000 Tiere. Der Leopard steht auf der Roten Liste und gilt als gefährdet. Sie werden bis zu 90 kg schwer. Die Kopf-Rumpf-Länge ist 92 cm bis 190 cm, die Schulterhöhe bis zu 80 cm. Sie rennen auf kurze Distanzen bis zu 58 km/h. Die Lebenserwartung beträgt bis zu 17 Jahren in freier Wildbahn.


Nähert man sich einem Leoparden und er hebt den Kopf und fixiert die Person, ist Vorsicht geboten. Als Warnsignal fletscht der Leopard die Zähne und legt die Ohren an. Spätestens jetzt sollten Sie langsam ihren Rückzug antreten.


Unter den Massai in Amboseli


Im Amboseli leben etwas 600 Vogelarten, Geparde, Löwen, Giraffen, Gnus, Elefanten, Büffel, Gazellen, Spitzmaulnashörner, Zebras, Gazellen, Tüpfelhyänen... Der Amboseli Nationalpark liegt ebenfalls an der Grenze zwischen Kenia und Tansania und ist etwa 400 qkm groß. Von ihm aus können Sie den Kilimandscharo sehen. Der Lake Kioko in der Mitte des Parks trocknet während der Trockenzeit oft aus. Amboseli bedeutet übersetzt Salzstaub. Im Amboseli besuchen wir ein Dorf der Massai.


Eine Gruppe Massa zeigt uns die traditionelle Weise, mit Holzstäben und Reisig Feuer zu machen.
Eine Gruppe Massai zeigt uns wie man ohne Streichhölzer oder Feuerzeug Feuer macht.


Die Massai partizipieren, indem sie Führungen anbieten und Einblicke in ihre Lebensweise geben. Sie teilen ihr Wissen und Können mit den Besuchern. In unterschiedlichen Projekten des WWF versucht man, ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur herzustellen. Dafür bedarf es alternativer Einnahmequellen, um die Vieherden der Massai zu reduzieren und einer Überweidung vorzubeugen.


Wenn möglich nehmen Sie sich die Zeit, ein Massai Dorf zu besuchen. Die Menschen sind sehr freundlich und freuen sich über ihr Interesse an der Lebensweise der Massai. Sie verfügen über umfangreiches Wissen, in der Natur zu überleben. Bei meinem Besuch mit Pearl zeigten sie uns die Kunst des Feuermachens. Ohne Streichhölzer und Feuerzeug versteht sich. Das Volk der Massai kennt die Flora und Fauna genau, wissen, wie man in freier Wildnis überlebt.


Das Foto zeigt eine Nahaufnahme vom Feuerholz und dem Reisig, das bereits qualmt.

Foto: Bernd, 2013


Mit etwas Glück erhalten Sie sogar eine Einladung für eine Wohnungsbesichtigung. Eigentlich selbstverständlich, aber ich erwähne es trotzdem: Betreten Sie keine Hütte ohne Einladung. Das gehört sich bei uns ja auch nicht, oder? Dafür erhalten Sie Einblicke in die Lebensweise der Massai, die authentisch sind. Diese Erfahrungen haben nichts mit den touristischen Vorführungen der All-Inclusive-Hotels oder der Modelldörfer in den Touristengebieten zu tun. Hier leben, arbeiten, kochen, schlafen die Bewohner wirklich.


Traditionelles Massaidofrf aus Lehmhütten. In der Mitte des Platzes sitzt eine Frau mit drei Kindern.
Foto: P.L., 2013


Bestimmt entdecken Sie auch das eine oder andere Andenken auf dem eigens für Sie eröffneten Markt. Die Massai fertigen die Waren in Handarbeit und Heimarbeit an. Handeln Sie den fairen Preis aus. Damit unterstützen Sie direkt und vor Ort das Leben der Bewohner auf Augenhöhe.


Die Massai bieten auf einem sandigen Platz ihre Waren auf handgefertigten Decken an. Im Hintergrund ist eine kleine Windhose zu sehen.
Neueröffnung, speziell für Sie samt Windhose. Foto: Bernd, 2013


Ach, ja: Haben Sie bitte keine Hemmungen an der Tanzveranstaltung teilzunehmen. Die Massai sind für Ihre Sprünge aus dem Stand bekannt. Fast könnte man meinen, sie haben Sprungfedern unter ihren Sandalen. Bei mir überwog die Schwerkraft von Mutter Erde. Zumindest mit der Körpergröße konnte ich punkten. Das war´s aber auch schon. Was für ein Spaß, für die Massai! Bewahren Sie Haltung.


Bernd reiht sich zu den Massai ein, die eine Tanzvorführung zum Besten geben.
Der weiße Massai, oder so ähnlich.



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