More fun in the Philippines
- Bernd
- 7. Okt. 2024
- 11 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März
Diese Reise ist Teil einer längeren Tour: Sie beginnt in Wien/Österreich, führt mich nach Kuala Lumpur/Malaysia, nach Miri/Malaysia, weiter nach Jakarta/Indonesien, Karawang/Indonesien, Manila/Philippines, Tagbilaran/Philippines. Über Kuala Lumpur geht es für ein paar Tage nach Abu Dhabi und schließlich zurück nach Deutschland.
I do not write for this generation.
I am writing for other ages. If this could read me, they would burn my books, the work of my whole life. On the other hand, the generation which interprets these writings will be an educated generation; they will understand me and say: 'Not all were asleep in the nighttime of our grandparents.'
Jose Rizal
Plädoyer für die Philippinen
Der südostasiatische Inselstaat Philippinen besteht aus 7000 Inseln im Westpazifik.

Seit über 15 Jahren besuche ich regelmäßig dieses einzigartige Land. Ich habe höchsten Respekt für diesen bunten weltoffenen Inselstaat und seine Bewohner. Wenn wir über die Philippinen sprechen, reduzieren wir in einem über die Jahrzehnte antrainierten Reflex das Land auf Traumstrände, blauen Himmel, Palmen, lachende Menschen oder auf Kriminalität, die Slums in Manila und die käufliche Liebe. Das wird dem Land und seinen Menschen nicht ansatzweise gerecht.
Sie kämpfen sich entschieden gegen Naturgewalten, Taifune, heftige Regenfälle nach Oben. Lernen und schuften für den gesellschaftlichen Aufstieg. Der Nahe Osten wäre ohne die philippinischen Arbeitskräfte weit weniger erfolgreich.
Und nun müssen sie sich auch noch gegen den übergroßen Nachbarn China behaupten, der auf internationales Recht pfeift.
Juni 2024

Reiseinfos
Alle Informationen sind unverbindlich und ohne Gewähr.
Ich erhalte auf meinen Reisen für keine meiner Wertungen Provisionen oder Vergünstigungen.
Einreise/Visum

Deutsche Staatsbürger brauchen einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über den Reiseaufenthalt gültig ist.
Außerdem brauchen Sie ein Visum, dass Sie gegen Vorlage eines Rück- bzw. Weiterflugtickets bei der Ankunft erhalten (Visa on Arrival). Das Touristenvisum ist 30 Tage gültig.
Hinweis: Alternativ haben Sie die Möglichkeit, ein eVisum zu beantragen: https://etravel.gov.ph
Geld
Auf den Philippinen zahlen Sie mit dem Philippinischen Peso (Php). Geld wechseln Sie in den Wechselstuben, in der Bank oder Sie ziehen sich Geld an den reichlich vorhandenen Geldautomaten.
Taxi

Die Sicherheitsstandards der Fahrzeuge und ihrer Fahrer sind sehr unterschiedlich. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Sicherheitsgurte hinten im Taxi nicht funktionieren oder gar fehlen. Bei manchen Fahrern möchte man am Liebsten wieder aussteigen.
Normalerweise haben die Fahrzeuge ein Taxameter. Manchmal sind die Fahrer zickig und verweigern die Fahrt, wenn der Fahrpreis zuvor nicht ausgehandelt wird.
Beliebter Dienstleister ist GRAB. Und natürlich können Sie auch eines der Tuk-Tuks nehmen.
Sprachliche Verständigung
Meine Wertung: *****
Amtssprache auf den Philippinen ist Filipino bzw. Tagalog und Englisch. Die Philippinen sind das einzige asiatische Land, dass das lateinische Alphabet benutzt. Ein wesentlicher Vorteil bei der Kontaktaufnahme mit den Menschen und um sich zurecht zu finden.
Sicherheit
Es soll nicht wenige geben, die sich vor den Reisewarnungen abschrecken lassen. Das ist meiner Meinung nach extrem überzogen. Meiden Sie dunkle Straßen und die sozialen Brennpunkte.

Die meisten Geschäfte haben Security und ich habe mich selten unsicher gefühlt. Das gilt allerdings nicht für bestimmte Regionen der Philippinen. Insbesondere ganz im Süden, in Mindanao und in der Sulu-See. Hier operieren islamistische Terrorgruppen.
Beste Reisezeit

Die beste Reisezeit ist die Trockenzeit von Dezember bis Mai.
Meiden Sie die Regenzeit von Juni bis November, denn es schüttet während dieser Zeit in Strömen. Außerdem besteht die Gefahr, einen oder mehrere Taifune, tropische Wirbelstürme, zu erleben. Und glauben Sie mir, das wollen Sie nicht.
Hinweis: In Amerika nennt man den Taifun schlicht und ergreifend Hurrikan, im indischen Ozean Zyklon. Tornados entstehen über Land.
Fahrt mit einem suizidalen Taxifahrer
Adrenalin: *****
Es ist verdammt heiß, als ich die Flughafenhalle mit meinem Koffer verlasse. Wie eine Wand schlägt mir die tropische Luft entgegen. Nur schnell zum Taxi. Ein freundlicher älterer Herr öffnet mir die Tür zu seinem Fahrzeug. Nachdem der Koffer im Kofferraum verstaut ist, mache ich es mir auf der leicht zerfledderten Rückbank bequem. Das wäre geschafft. Wir handeln 600 PHP aus.

Ups, der Gurt ist nicht vorhanden. Wieder mal. Sowas aber auch. Der Fahrer fährt los. Nein. Es ist kein wirkliches Fahren. Mehr kriechen. Er kriecht also los und ordnet sich kurz darauf in Richtung Makati ein. Der Verkehr fließt zu meiner Überraschung. Normalerweise ist das in Manila nicht so.
Warum schaltet er nicht in den dritten Gang? "You are my first customer!", ruft er mir zu. Er konzentriert sich auf den Verkehr, klebt mit dem Gesicht an der Windschutzscheibe und fummelt seine Brille mit den dicken Gläsern, die auf eine Weitsichtigkeit schließen lässt, aus dem Handschuhfach.
Der Fahrer dreht sich kurz zu mir um, schaut mich mit seinen stark vergrößerten Augen an, grinst zahnlos und fragt noch einmal nach dem Ziel. Ein Truck rechts von uns hupt heftig wie laut, weil wir langsam seine Fahrtrichtung schneiden.
Er korrigiert. Ich sehe den Riesenreifen des Lasters dicht neben mir. Fassungslosigkeit beschleicht mich.
Es scheint so, als könne sich mein Todesengel nicht für eine Spur entscheiden. Das ist nicht weiter außergewöhnlich in asiatischen Großstädten. Aber die anderen fahren dabei keinen Schlängelkurs. Jetzt hupt ein Kleintransporter zu meiner Linken. Manchmal hängt das eigenen Leben einfach nur noch am seidenen Faden. "Don´t worry, Sir!", schreit er mir zu, blickt dabei wieder über seine Schulter.

"No problem, but please look ahead." Er hört mich nicht. Ich könnte ihm für diese eine Fahrt meine Hörgeräte leihen. So wie es aussieht, brauche ich sie nicht mehr lange. Schweiß rinnt mir von der Stirn. Die Hitze, rede ich mir ein.
Schau dir doch die Fahrer besser an!, denke ich mir. Er ahnt meine Gedanken. "No worry, I drive since sixty years!" schreit er. Zwei Fragen drängen sich mir auf: Mit wieviel Jahren machen sie hier den Führerschein? Und ist das Fahrzeug und seine Bremsen genauso alt?
Wieder hupt es extrem laut. Diesmal gleichzeitig von beiden Seiten. Links ein Reisebus, rechts ein Truck. Ich sehe zwei der riesigen Räder, die vom Bus und die noch größeren des Trucks. Mir stockt der Atem.
Vielleicht sollte ich fahren. "I drive every day ten hours!" Das höre ich fast nicht mehr, denn ich habe mit meinem Leben gerade abgeschlossen. Der Truck bremst. Mein Glück.
Irgendwie, es ist ein Wunder, erreichen wir abrupt bremsend das Hotel Citadines. "Welcome in the Philippines, Sir!" Ich steige benommen aus, gebe ihm 1000 PHP und schwanke in die Lobby. Er ruft mir noch zu: "Thank you, see you next time, Sir!"
Citadines Hotel
Meine Wertung: *****
Adresse: 148 Valero Street, Salcedo Village, Makati, 1227 Manila, Philippinen

Bei dem 5-Sterne-Aparthotel handelt es sich um einen Ableger der Ascott Gruppe. Es bietet die Vorzüge einer Wohnung, aber den Service eines Hotels.
Die Unterkunft liegt nur 6 km vom Flughafen entfernt.
700 m zur Greenbelt Mall
1 km zur Glorietta Mall
Ayala Triangle Gardens 450 m
Riszal Park 6 km
Fort Santiago 8 km
Makati City
Meine Wertung: *****

Manila besteht aus mehreren Städten, kurz auch Metro Manila genannt. Makati City hat knapp 600.000 Einwohner und ist Teil der Hauptstadtregion Metro Manila. Hier ist ein idealer Ausgangspunkt der kulturellen Akklimatisierung.

Makati ist gleichzeitig das Wirtschafts- und Finanzzentrum der Philippinen. Hier regiert das Geld.
Wolkenkratzer dominieren das Stadtbild, ähnlich wie in Manhattan. Hier ist das Leben auch entsprechend teuer. In den exclusiven Luxusmalls finden Sie neben den Luxusboutiquen erstklassige Restaurants, Bars und Cafés.
Allerdings sind die Menschen auch distanzierter. Das teure Makati hat wenig mit der offenherzigen Bevölkerung des Landes zu tun, womit ich ausdrücklich nicht die Slums meine.
Nähern wir uns dem Land doch mit Hilfe ihres Volkshelden, den Sie kennen sollten:
José Rizal.
Nationalheld José Rizal

Wurde am 19. Juni 1861 in Calamba City geboren. Er war Arzt, Schriftsteller und Kritiker des Kolonialismus. Von 1521 bis 1898 dauerte die Kolonialisierung durch die spanische Krone. 1899 folgte die Kolonialherrschaft durch die USA.
Jose Rizal war weltmännisch; zwischen 1882 und 1892 bereiste er Spanien, Deutschland, Belgien, England, Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn, Tschechien, die Schweiz, Singapur, Hongkong, Macao, Japan und die USA.
Er kämpfte friedlich mit Papier und Feder gegen die spanischen Besatzer, indem er Bücher und Artikel veröffentlichte. Damit wurde Jose Rizal zur führenden Kraft im Kampf der Philippinen um die Unabhängigkeit. Die Kolonialverwaltung ließ ihn verhafteten und kerkerte Jose Rizal in der Festung Fuerte de Santiago, im Stadtteil Intramuros, ein.
Am 30. Dezember 1896 wurde José Rizal auf Befehl der spanischen Kolonialherren hingerichtet. Im Rizal Park steht heute, am Ort seiner Hinrichtung, ein Denkmal. Der 30. Dezember ist zu seinem Gedenken Nationalfeiertag auf den Philippinen.
Rizal Park
Meine Wertung: *****

Zugegeben, es gibt schönere, spektakulärere Grünanlagen. Aber hier, in einem der wenigen Parkanlagen Manilas, noch dazu mit der Geschichte seines Namengebers, pulsiert das Leben. Und sicher ist es auch. Dafür sorgen die Parkwächter.
Der Rizal Park hat eine Fläche von ca. 58 Hektar. Ich nehme meistens den 2,4 km langen Rundweg, vorbei an Rasenflächen, Blumenbeete, Ziergärten, Denkmäler und Teiche.
In unmittelbarer Nähe des Parks ist das Ozeaneum, das Manila Planetarium und das Nationalmuseum der Philippinen.

Ich empfehle den Park am späten Nachmittag zu besuchen. Dann sind die Temperaturen erträglich. In den Abendstunden ist die Grünanlage gut besucht. Am großen Teich finden außerdem die Wasserspiele statt, untermalt mit der unterschiedlichsten Musik.
Tipp: Diverse Anbieter führen 4stündige Touren durch: ein 15minütiger Stopp am Rizal Park, 15 Minuten Intramuros, 30 Minuten Fort Santiago etc. Alles am Nachmittag. Für 160 €. Lassen Sie es. Was wollen Sie in der Mittagshitze im menschenleeren Rizal Park? 15 Minuten? Unnötig.

Kinder der Straße

Sie sind allgegenwärtig, die Kinder der Straße. Sie ziehen bettelnd umher oder sammeln verwertbaren Müll, der sich verkaufen lässt. Als ich die Philippinen das erste Mal besuchte, wollte ich ihnen etwas Gutes tun, ging in den nächsten Laden und kaufte eine Tüte voller Süßigkeiten. Die Abendmesse in der Kirche hatte gerade begonnen. Also wartete ich ab, bis sie zu Ende war.

Als die Kinder merkten, dass da ein Gutmensch Gutseln verteilte, stürmten sie erbarmungslos auf mich zu. Innerhalb von Sekunden blieb ein blöd glotzender Tourist mit einer zerfetzten Plastiktüte zurück.

Ich verfeinerte meine Taktik, packte das Mineralwasser von meinem Zimmer ein, dazu das Obst. Ich suchte mir meine Kinder aus, in diesem Fall zwei Mädchen, wurde dabei kritisch von den Anwohnern beäugt: Ein Ausländer macht sich an kleine Mädchen ran. Als sie merkten, das ich nur mit ihnen sprach, ihnen die Äpfel und das Wasser in die Hand drückte, strahlten ihre Gesichter.
Diese Taktik habe ich beibehalten. Wir Touristen tendieren dazu, zu moralisieren und wollen gerne in bester Absicht etwas zur Rettung der Welt beitragen. Vergessen Sie´s. Mitleid hat noch niemanden geholfen, Mitgefühl schon. Und teilen.
SMDC: Kauf zwei, zahle eins, nimm fünf
Meine Wertung: ***
Ich habe mich regelrecht in dieses Land verliebt. Wäre es nicht genial, meine Reisen mit ein paar lokalen Einnahmen zu finanzieren? Immobilien erschienen mir die geeignete Wahl. Einer der größten Bauträger und Unternehmen ist SMDC. Die Apartments dieser Firma bedienen den asiatischen Markt: kleine Wohneinheiten von mäßiger Qualität. Viele sind von ihren Eigentümern nur lieblos eingerichtet. Ich entwickelte ein Konzept: guter Einrichtungsstandard zu einem vernünftigen Preis.

Die Makler von SMDC klebten mir an den Fersen. "Sir, buy two, pay for one!" Gerissen. Insbesondere noch vor der Fertigstellung sind die Wohnungen relativ günstig.
Auf diese Art kam ich zu fünf Wohnungen, und bis Corona konnte man damit durchaus bescheidenes Geld verdienen. Inzwischen ist der Markt deutlich schwieriger.
Die Bevölkerung in Asien wächst, entsprechend groß sind die Bauprojekte: Riesige Wohnanlagen entstehen. Und wer hier ein Apartment mieten kann, ist auf dem Weg zum gesellschaftlichen Aufstieg.
Das Immobilienkonzept ist interessant: Sie betreten eine großzügige Lobby, die mehr an ein Hotel erinnert. Die Rezeption und Security prüfen akribisch, ob Sie auch hierher gehören. Unten ist meistens eine kleine Mall mit den notwendigsten Geschäften. Zur Wohnanlage gehört eine Poolanlage und ein Fitnessstudio. Fertig.
Das zweischneidige Schwert der Kirche
Wer in Armut leben muss, glaubt den paradiesischen Verheißungen der Kirche auf ein besseres Leben. Nach dem Tod versteht sich. Die philippinische Gesellschaft ist überwiegend katholisch. Die Kirche bietet Zugehörigkeit und soziale Nähe.

Die katholische Kirche hat großen politischen Einfluss auf den Philippinen. Mit ihrem Dogmatismus, u.a. in den Bereichen Sexualität und Familie, ist sie somit auch Teil des Problem der unkontrollierten Familienplanung, der Verelendung schlechthin. Der liebe Gott ist in erster Linie ein strenger, strafender Gott. Und Jesus hängt ganz gut am Kreuz. Gehorche, sonst wird das Nix mit dem Paradies. Dabei sind die Slums schon Hölle genug. Der gefährlichste Ort in Manila sind die Slums von Tondo. Hier wagt sich selbst die Polizei nicht rein.

Ein Freund, der in einem Slum aufwuchs, erzählte mir von den Zuständen. Zusammengefasst kann man es so ausdrücken: „Die Wände der Baracken bestehen aus dem, was man so findet. Es ist darin unerträglich heiß. Das Leben spielt sich in einem Raum ab. Die Verpflegung ist karg. Der Gestank der engen Gassen dringt durch alle Ritzen ins Innere. Es stinkt nach Fäkalien. Gewalt in all seinen Auswüchsen ist allgegenwärtig: innerhalb der Familien, mit Nachbarn, zwischen rivalisierenden Gangs. Nachts laufen dir die Ratten übers Gesicht…“

Er kämpft sich voran, weil ja nicht alles in den Slums schlecht ist und es auch so etwas wie einen sozialen Zusammenhalt zumindest unter Freunden gibt.
Seine alleinerziehende Mutter arbeitete als Köchin.
Der Glaube gab ihnen oftmals Halt, der Besuch des Gottesdienstes Struktur. Irgendwie schaffte er es, zu studieren, machte seinen Bachelor als Lehrer und hofft nun an einer Schule unterrichten zu können.
Doch bevor er an einer staatlichen Schule arbeiten kann, braucht es zwei Jahre Erfahrungen als Lehrer an einer privaten Schule. Meistens sind das kirchliche Schulen, die einen Hungerlohn zahlen. Ich bewundere seinen Willen, nicht aufzugeben.
Gibt es noch eine Steigerung? Wohl kaum.
Vögeln für den Vatikan

Die philippinische Regierung schaut der Verelendung nicht tatenlos zu. Mit dem Gouverment Housing Project versuchen sie die Situation etwas zu entschärfen.
Sie gehen in die Slums und bieten besonders gefährdeten Familien, die über ein Einkommen verfügen, ein kleines Haus an. Darin können sie die ersten Jahre mietfrei wohnen bzw. zahlen einen monatlichen Betrag, den sie sich leisten können. Nach 30 bis 40 Jahren ist es abbezahlt und gehört ihnen.
Der Haken: Die Projekte liegen außerhalb Manilas, mit einer mäßigen Infrastruktur. Der Weg zur Arbeit ist beschwerlich und zeitfressend.

Nach Ansicht der betroffenen Menschen ist das Hauptproblem aber das Verhütungsverbot der Kirche. Insbesondere Menschen aus den untersten sozialen Schichten vermehren sich überproportional stark. Das Nein der Kirche zu Scheidung und Abtreibung verschärft das Problem.
Mehr Arbeit für weniger Lohn
Wer kann, spart sich die Ausbildung der Kinder vom Munde ab. Ein Taxifahrer erzählte mir, er arbeite sechs Tage am Stück, übernachte in seinem Taxi, nur um nicht weiter sozial abzusteigen. Seine Frau und die Kinder leben weit außerhalb Manilas, weil die Lebenshaltungskosten dort günstiger sind. Der Sonntag gehöre der Kirche und der Familie.

Aufgrund ihrer guten Bildung arbeiten viele in einem der Callcenter. Diese Jobs sind besser bezahlt, als in den Malls. Die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden, plus An- und Abfahrt. Je nachdem, wo man wohnt, sind das zwei Stunden pro Strecke. Oftmals sechs Tage die Woche. Aber das will man gerade abschaffen. Der Samstag gehört ja bekanntermaßen Vati und Mutti.
Andere suchen sich einen Job im Nahen Osten. Dort arbeitet man zwar auch sechs Tage die Woche - je nach Beruf - aber wenigstens reicht der Lohn, um die Familie zu Hause zu unterstützen.

Bei uns in Deutschland ist es gerade umgekehrt. Wir verkennen die weltweite Situation, leisten uns einen ineffizienten Sozialstaat, eine überborstende Bürokratie, mit die höchsten, intransparenten Steuern und Politiker, die sich weigern, wegweisende Entscheidungen zu treffen. Weniger Arbeit für mehr Lohn. Dieser Satz sagt alles.
Adobo
Meine Wertung: *****
Heute mache ich mich auf den Weg in die schicke Greenbelt Mall. Neben unendlich vielen Geschäften kann man dort auch gut Essen gehen. Ein kulinarischer Leckerbissen soll hier nicht unerwähnt bleiben.

Adobo zählt zu meinen Lieblingsgerichten auf den Philippinen. Das Wort steht für Würze oder Marinade. Hühnchen oder Schweinefleisch wird mit Adobo verfeinert. Das Gericht ist in Spanien, Lateinamerika und auf den Philippinen verbreitet. Das Fleisch wird langsam in einem Sud aus Essig, Knoblauch, Lorbeerblätter, Zwiebeln, Sojasauce und Pfeffer gekocht. Danach in einer Pfanne knusprig angebraten. Man isst es mit Gemüse und Reis.
Doch genug des Großstadtdschungels. Mein nächster Stopp ist Tagbilaran auf der Insel Bohol. Dort möchte ich mir die Chocolate Hills ansehen, einer der touristischen Hotspots der Philippinen. Flieg mit mir.
Danke für Eure Rückmeldungen!
Links zu meinen Unterkünften in Manila

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