top of page

Bohol

  • Bernd
  • 11. Nov. 2024
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Apr.


Diese Reise ist Teil einer längeren Tour: Sie beginnt in Wien/Österreich, führt mich nach Kuala Lumpur/Malaysia, nach Miri/Malaysia, weiter nach Jakarta/Indonesien, Karawang/Indonesien, Manila/Philippines, Tagbilaran/Philippines. Über Kuala Lumpur geht es für ein paar Tage nach Abu Dhabi und schließlich zurück nach Deutschland.



Das Panoramabild zeigt dichten Urwald aus dem schokoladenbraune Hügel ragen.


Reiseinfos


Alle Informationen sind unverbindlich und ohne Gewähr.

Ich erhalte auf meinen Reisen für keine meiner Wertungen Provisionen oder Vergünstigungen.



Einreise/Visa


Deutscher Reisepass und Impfausweis.

Informationen zur Einreise siehe













Taxi


Kurioserweise gibt es keine offiziellen Taxis am Flughafen. Es sind private Anbieter oder Reisebüros, die den Transport übernehmen. Deshalb nehme ich eines der privaten Fahrzeuge. Der Fahrpreis und die Fahrerin - so stellt sich später heraus - sind seriös. Die Tour geht direkt zu meinem Hotel.


Sweet Home Boutique *-Star-Hotel

Meine Wertung: ***


Adresse: Corner J. Borja and Remolador Streets, 6300 Tagbilaran, Bohol


Wenngleich die Lobby etwas eng ist vergebe ich an dieses Hotel 3 Sterne. Die sauberen Zimmer sind zwischen 22 qm und 29 qm, haben ein eigenes Badezimmer, Klimaanlage, WLAN und in der Lobby ein Restaurantcafé. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit, z.B. bei der Suche nach Tagestouren.



Tagbilaran, Provinzhauptstadt von Bohol


Auf bunten Lettern steht: Ich liebe Tagbilaran.

Tagbilaran ist die Provinzhauptstadt von Bohol. Sie hat 105.000 Einwohner. Der etwa 17 km entfernte Flughafen Panglao ist im Süden. Tagbilaran liegt 630 km südöstlich von Manila und ca. 72 km südlich von Cebu. Zwischen Tagbilaran und Cebu verkehren auch Fähren.


In der Stadt übernehmen Tuk-Tuks und Minibusse den Personennahverkehr.





Der Fährhafen verbindet die Stadt mit anderen Inseln, z.B. kann man von hier aus ins benachbarte Cebu fahren. Allerdings müssen Sie ein Ticket in den umliegenden Agenturen kaufen, sonst kann man das Gate zum Hafen nicht passieren.


Zufahrt zum Fährhafen. Im Vordergrund ist ein großes grünes Eisentor. In einem kleinen Büro sitzt ein Pförtner.

Ganz in der Nähe des Hafens können Sie noch einfache Behausungen am Wasser entdecken. Allerdings wird das Gebiet gerade aufwendig saniert. Es ist also eine Frage der Zeit, bis diese Motive verschwinden.


Die türkisfarbene Buchr von Tagbilaran, links davon einfachste Häuser und Verschläge, davor eine Palme. Das Bild sieht idyllischer aus, als es in Wirklichkeit ist.

Das Blood Compact Monument*** an der Tagbilaran East Road ist ein Denkmal aus Bronze und erinnert an den ersten Vertrag zwischen den Philippinen und Spanien. Miguel Lopez de Legaspi und Raja Sikatuna schlossen einen Blutpakt aus Frieden und Freundschaft. Die Geschichte lehrt uns etwas anderes: es blieb das Blut.


Bronzefarbenes Denkmal aus der spanischen Kolonialzeit. Zwei Männer stoßen an, sie sitzen an einem Tisch, daneben zwei Soldaten.

Das Denkmal war ursprünglich direkt an der Straße platziert. Dort ist es nicht mehr. Es wurde ein paar hundert Meter versetzt. Dorthin führt ein barrierefreier Zugang.



Barrierefreier Zugang zum Denkmal, links davon ein Parkplatz, recht mehrere grün belaubte Bäume.


Cats Café

Meine Wertung: **


Das Cats Café mit Außenterrasse. Die blau bemalte Fassade zeigt  eine Katze, die über das Tal und die umliegenden Häuser blickt.
Empfehlenswert: Außenterrasse mit Blick auf die Bucht.

Wenn Sie von Tagbilaran kommend auf der Tagbilaran Songculan Bridge Richtung Panglao Island laufen, stoßen Sie direkt auf die Totolan Street 1. Auf der linken Seite ist das Cats Café. Zuerst dachte ich, es handelt sich um ein ganz normales Café einer fanatischen Katzenliebhaberin. Womöglich mit Bildern ihrer Lieblinge an den Wänden, vielleicht auch ein paar Skulpturen.


Entsprechend unbedarft nehme ich die Stufen des neu errichteten Gebäudes, stolpre die hohen Stufen hinauf. Die Küste Tagbilarans ergießt sich vor meinen Füßen, bietet einen herrlichen Blick auf die Stadt.


Ok, der dichte Durchgangsverkehr von und zur Brücke stört ein wenig, Lärm und Abgase quälen die Lungen. Im Café gibt es Drinnen und Draußen Sitzgelegenheiten.


Zuerst fällt mir auf, dass nach dem Betreten des Cafés die Schuhe ausgezogen werden müssen. Fasst wäre ich dabei auf eine der herumliegenden Katzen getreten.




Wer rechnet denn damit? Gerade noch rechtzeitig sehe ich, dass es im Café von Katzen und Katzenbabys nur so wimmelt.


Ich bestelle einen Milkshake, setze mich an einen der umliegenden Tische. Die Eigentümerin des Cafés gesellt sich zu mir. Wir plaudern. Sie kommt aus Australien und hat die Idee des Katzencafés aus Japan aufgegriffen. Es ist relativ gut besucht. Alle Kinder sind außer Rand und Band, sie wollen unbedingt eines der Katzenbabys herumzutragen. Das scheint ihnen auch nichts auszumachen, vielleicht haben die Kätzchen auch schlicht und ergreifend resigniert.


Und das ist meine Krux: Die Katzen sind überall, was mir aus hygienischen Gründen problematisch erscheint. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Halbherzig nippe ich an meinem Shake.



Jollibee

Meine Wertung: **


Das Foto zeigt das Maskottchen der Fast Food Kette Jollibee, eine Biene mit großen Kulleraugen, einer weißen Kochhaube auf dem Kopf, der Körper ist rot und gelb.
Die Biene Maja der Pinoys.

Jollibee ist eine 1975 gegründete Fastfoodkette und auf den Philippinen überaus beliebt.


Sie finden die Filialen praktisch an jeder Ecke und in jeder Mall. Im Sortiment sind Burger, Hühnchen, Pommes, Spaghetti, Eis, alles mit philippinischer Geschmacksnote.


Testen Sie das Restaurant. Lassen Sie sich von der überaus lebendigen Geräuschkulisse überraschen. McDonalds und Burger King ist eine Seniorenresidenz dagegen.


Vergeblich versuchen die amerikanischen Burgerketten Jollibee Marktanteile abzuringen.


Das Maskottchen - eine Biene - verkörpert den philippinischen Optimismus.







St. Joseph Cathedral


Das Portal der strahlend weißen Kirche erstrahlt und Gläubige sind auf dem Weg in die Kirche. Davor seht ein Denkmal.

Die St. Joseph Cathedral **** an der Circumferential Rd., Tagbilaran leuchtet Weiß in der Nachmittagssonne.


Wie immer ist die Kirche voller Gläubige in einem der zahllosen Gottesdienste. Wie immer verstehe ich nichts, weil die Predigten in Tagalog abgehalten werden. Das macht aber nichts, weil jeder halbwegs religiös sensibilisierte Mensch die Inhalte und Abläufe erahnen kann.


Im Anschluss an die Messe gehe ich zum Plaza José Rizal, der zwischen der Kirche und dem National Museum of the Philippines, Bohol ruht.







Lüsterne Lippen am Plaza José Rizal

Meine Wertung: ***


Adresse: Der Platz liegt zwischen der Carlos P. Garcia Ave. und der Bohol Circumferential Rd.


Auf dem großen Platz steht ein weißes Denkmal mit Rizal, daneben zwei Fahnenmaste.

Was mir zuerst auffällt, sind die vielen Tauben, die den Platz bevölkern. Eltern suchen den Ort gerne zum Verweilen auf, während ihre Kinder mit einem Heidenspass die Vögel aufscheuchen. Wieder andere füttern die aufdringlichen Tauben zum Zeitvertreib oder aus Tierliebe.


Ich setze mich auf eine der zahlreichen Bänke, schaue den Leuten bei ihren Aktivitäten zu.


Links von mir sitzt eine junge Frau und lächelt mir zahnlos zu. Ich erwidere das Lächeln freundlich, mache mir ein paar Notizen in mein Heft, genieße mein Hier und Jetzt. Schreibe. Auf einmal steht die Frau etwa drei Meter vor mir, lächelt erneut, schaut mir beim Schreiben zu. Ich lächle leicht irritiert zurück.






Kurz darauf lässt sie sich auf der rechten Bank nieder. Das macht mich stutzig. Ich beschließe den Ort zu verlassen. Aber sie folgt mir. Was ist noch gleich die Steigerung von stutzig? Ich versuche halbwegs entspannt meiner Wege zu ziehen. Die Straße mit den zahlreichen Shops und Malls links und rechts ist stark befahren.



Das Foto zeigt einen Mann in weißen Shorts, schwarzem ärmellosen T-Shirt und roter Tasche, der die zahlreichen Tauben füttert.
Die weißen Tauben sind müde.

Sie ist noch immer hinter mir. Ich erhöhe meine Schrittgeschwindigkeit deutlich. Wie es scheint, bin ich auf der Flucht.


Sie lässt sich nicht abschütteln, passt ihre Schrittgeschwindigkeit an. Ich erhöhe nochmals.


Eine Fußgängerampel schaltet plötzlich von Grün auf Rot. Todesmutig vor Verzweiflung haste ich über die Straße und rette mich in die nächstbeste überfüllte Mall.


Geschafft.






Und immerzu: Der Traum aller Menschen


Es geht weiter in Richtung Bucht. Die Sonne steht tief am Himmel und bald kommt die Nacht über das Land. Noch immer ist es drückend heiß und schwül. Eine endlose Autoschlange verstopft die Straße. Berufsverkehr. Sie zieht sich über mehrere Kilometer, bis auf die andere Seite der Brücke. Ein kleiner Fischmarkt präsenteiert seine Ausbeute des heutigen Tages fangfrisch an die vorbeiziehenden Pendler.


Verschiedene Stände bieten frischen Fisch an. Im Vordergrund ein grüner Holzstand mit Fischauslagen.

Ich bin ein Freund der Fische, kann ihren Geruch nicht ertragen. Darum ist Fisch von meiner Speiseliste verbannt. Keine Ahnung, warum das seit frühester Kindheit bei mir so ist. Dafür liebe ich Käse. Die Vorlieben des Menschen bleiben wohl für immer unergründlich.


Ein Plakat macht Werbung für ein kleines steinernes Einfamilienhaus.

Ich komme an ein Werbeschild vorbei, das auch hier, wie zuletzt in Indonesien, den Traum der eigenen vier Wände verspricht. Werbung mit unseren ungestillten Sehnsüchten funktioniert überall übergroß und universell.


Es ist die Sehnsucht nach einem zu Hause, der kleinen heilen familiären Welt des ansonsten seelenlosen Überlebenskampfes für Körper, Psyche und Geist.


Auch hier auf den Philippinen. Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung wird dieser Wunsch wohl immer ein Traum bleiben. Aber träumen wird man ja wohl noch dürfen.


Den Rest besorgt die Kirche, der Tempel, die Moschee oder was auch immer.


Amen.





Dann ist sie da, die Nacht in Tagbilaran. Die Straßen sind voller Leben. Aber Abende wie dieser gehören der Familie, den Freunden. Wer es sich leisten kann, geht aus, trifft sich in einem der zahlreichen Restaurants. Ansonsten bleiben die belebten Plätze mit ihren Verkaufsständen. Alles hat seinen Preis. Aber der Ausblick über die in Licht getauchte Bucht gehört allen und ist kostenlos.


Das Foto zeigt den malerischen Sonnenuntergang an der Bucht von Tagbilaran. Im Vordergrund ankern Boote.


Chocolate Hills

Meine Wertung: *****


Die Hügel sind mit jährlich mehr als eine Million Besucher ein wirklicher Touristenmagnet und weit über die Grenzen Bohols hinaus bekannt. Die mehr als 1200 grasbewachsenen Chocolate Hills trocknen in den Sommermonaten aus und nehmen eine braune Farbe an. Sie sehen aus wie Schokoladenhügel. Die Höhe variiert zwischen 30 m und 120 m.


Das Panoramabild zeigt dichten Urwald aus dem schokoladenbraune Hügel ragen.

Legenden


Zwei Riesen kämpften miteinander und bewarfen sich mit Steinen, bis sie schließlich vor Erschöpfung aufgaben und die Insel verließen. Auf dem Schlachtfeld ragen noch die Reste der Steine empor.


Eine zweite Legende berichtet von einer unglücklichen Liebe. Ein Riese verliebte sich in die Häuptlingstochter. Als sie starb, weinte er bitterlich und die Tränen wurden zu Hügeln.


Das Panoramabild zeigt dichten Urwald aus dem schokoladenbraune Hügel ragen.

Die dritte Legende erzählt von einem riesigen Wasserbüffel, der die Felder leer fraß. Die Dorfbewohner sammelten all ihr verdorbenes Essen, dass der Wasserbüffel ebenfalls fraß aber nicht verdauen konnte. Auf seinem weiteren Weg schied er einen nach dem anderen Haufen aus.


Die vierte Geschichte dreht sich wieder um die Liebe eines übergewichtigen Riesen zu einer wunderschönen Frau. Um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen musste der Riese an Gewicht verlieren, also schied er alles aus und bedeckte mit seinen Ausscheidungen das Land.


Meine Darstellung geht so: Die Riesen waren gefrustet über die Habgier der Menschen und steckten den Kopf in den Sand. Zurück blieben nur noch die großen Hintern, die bis heute aus der Erde ragen.






Touristenmagnet


Weißer Schriftzug: I love Chocolate Hills. Im Hintergrund die schokoladenbraunen Hügel.

Wie auch immer: Bis heute ist nicht eindeutig geklärt wie diese Hügel entstanden sind. Es gibt eine Menge Hypothesen. Eine geht davon aus, das ein Vulkan vor Urzeiten Steinblöcke ausspie. Wie schön, dass wir auch heute noch nicht alle Rätsel der Welt entschlüsseln können.


Ich fahre zur Aussichtsplattform in der Nähe der Ortschaft Carmen, etwa 55 km von Tagbilaran entfernt. Kurz vor dem Ziel muss ich noch ein Ticket zur Plattform kaufen, dann kann der Spaß beginnen.


Parkplatz und Servicegebäude auf dem Touristengelände zu den Chocolate Hills.


Treppenaufstieg mit den 200 Stufen, die vom Parkplatz zur Aussichtsterrasse führen.

Hier an der Plattform gibt es ein Souvenirgeschäfte und ein Restaurant. Wer zur Aussichtsplattform will, muss um die 200 Stufen gehen.


Das hört sich einfacher an, als es angesichts der hohen Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit ist.


Manche Besucher haben deshalb vorsorglich ihren Regen- bzw. Sonnenschirm aufgespannt. Denn nichts fürchten die Menschen mehr als Regentropfen oder durch die Sonne gebräunte Haut.


Eine makellos weiße Haut ist in Asien ein Schönheitsideal.








Oben angekommen empfängt mich ein grandioses Panorama. Es macht die zuvor erwähnten Legenden auf einmal lebendig.


Asiatische Touristen posieren für ein Erinnerungsfoto. Ein Paar mit knallrosa Regenschirm geht rechts vom Bild.

Gleichzeitig verleitet es die Touristen zu lustigen Verrenkungen für die unzähligen Erinnerungsfotos. Es sind überwiegend Gruppen, Familien und Paare, die sich im Hier und Jetzt amüsieren.


Seit 2012 ist die Insel Bohol als UNESCO Global Geopark anerkannt.













Bye, bye Bohol.


Eine Straße die von bunten Wimpelketten überdacht ist. In der rechten unteren Ecke des Bildes sind zwei Motorrollerfahrer zu erkennen.


Commenti


bottom of page