Dubai - City of the Future
- Bernd
- vor 2 Tagen
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Stunden
Eine Metropole realisiert Zukunftsträume

Hinweis: Dubai ändert sich rasant. Alle Angaben sind daher ohne Gewähr. Ich arbeite unabhängig und erhalte, von meinen Wohnungen abgesehen, keinerlei finanzielle Zuwendungen für Empfehlungen in meinen Reiseblog.
Metrofeeling
Ich treffe mich mit einem guten Freund. Wir wollen einen Abstecher in die Zukunft wagen.
Vielleicht eine bessere. Eine nach der Zeit der pathologischen Disputen unserer Zeit.
Wir laufen zur Metrostation, die für sich allein schon futuristisch aussieht.

Das Prinzip ist denkbar einfach. Du betrittst die wohltuend klimatisierte Metrostation, folgst den Hinweisschildern zur Metro, in unserem Fall die Red Line, Station DMCC, von den Jumeirah Lake Towers, kaufst eine Karte mit Minimum 50 AED Guthaben. Das kannst Du nach und nach abfahren.

Anschließend legst Du die Karte auf den Kartenleser und gehst durch das Drehkreuz zum Bahnsteig. Übrigens, die Metro ist ohne Fahrer und funktioniert vollautomatisch. Die Züge sind auch mit Frauenabteile ausgestattet. Diese sind selbstredend für Männer tabu.
Außerdem gibt es ein Abteil für die Goldclass. Aber das Geld kannst Du Dir sparen. Mit etwas Glück erhältst Du außerhalb der Rushhour einen Sitzplatz. Zur Rushhour ist das aber fast chancenlos, es sei denn Du steigst am Anfang der Linie, also der ersten Station, ein.
Museum of The Future
Meine Wertung: *****
Adresse: Sheikh Zayed Road - Trade Center - Trade Center 2 - UAE
Öffnungszeiten: 9 - 21 Uhr

Reisetipp: Wenn möglich, vermeide den Besuch am Wochenende. Dann entstehen enorme Warteschlangen. Tickets kannst Du online ordern oder an der Kasse kaufen. Die Tickets sind datums- und zeitgebunden. Neben den normalen Tickets (159 AED) gibt es für 399 AED den Pionierpasss. Er bietet bevorzugten Einlass, unabhängig von der Zeit und anderen Schnickschnack.
An der Kasse gibt es ein Armband, anschließend heißt es, sich in die Warteschlange einreihen. Eine genmanipulierte Kreatur zwischen einem Luftschiff und einem Wal und die futuristische Architektur des Gebäudes verkürzen die Wartezeit. Das Walschiff fliegt anmutig über die Köpfe der Zeitreisenden hinweg.
Übrigens: Deinen Rucksack musst Du einschließen. Gehe hier in Richtung Cafè und folgt der Beschilderung. Gegen 10 AED und unter Angabe einer Handynummer gibt es einen Coupon, mit dem Du das gute Stück wieder auslösen kannst.

Je nach Andrang solltest Du Dich rechtzeitig in die Warteschlange einreihen. Die Prozedur erinnert an die Checkin-Schalter der Economy Class des Flughafens.
Also selbstbewusst sind sie ja, die Dubaianer. Lassen sich nicht lumpen, haben Mohammed Bin Rashid eigens eine Raumstation im Orbit installiert, auf den Du jetzt hochkatapultiert wirst.
Ready for take off?
Und da stehst Du nun, im Mannschaftsraum/Frauschaftsraum des Space Shuttles. Vielleicht ist es aber auch ein überdimensionierter Aufzug. Hier lassen sich die Dubaianer nicht in die Karten schauen.
Unter höchster Geheimhaltung drehe ich das Video, auch auf die Gefahr hin, in der Wüste ausgesetzt zu werden.
Und da erstrahlt sie, wie unter den Nachwirkungen eines russischen atomaren Kusses. Oder war es ein amerikanischer? Die Erde. Bei dem Gedanken an die überreifen skrupellose Disputen könnte ich schon wieder Eiswürfel kotzen.

Hätte, hätte, Fahrradkette: Gedanken im Komparativ.
Ich denke darüber nach, wie das Museum of The Future in Deutschland heißen würde. Ich nehme mal an Zukunftsmuseum der Vergangenheit, weil die Fertigstellung eines solchen Gebäudes mindestens 30 Jahre dauern würde. Warum? Weil
keine Fachkräfte vorhanden wären und jene, die vorhanden sind
jährlich für mehr Lohn für weniger Arbeit streiken würden. Da vergehen schon einmal 10 Jahre.
Anschließend würde man feststellen, dass die Lüftung zu schwach dimensioniert ist. Also
wieder heraus reißen. Dazu müsste ein Antragsverfahren bei der zuständigen Baubehörde gestellt werden, die auch gleich auf die Umsetzung der Energierichtlinie pochen würde:
Fassade erneuern, Zisternen für die Wasseraufbereitung nachträglich einbauen:
und weil gegen das Planfeststellungsverfahren verstoßen wurde: 10 weitere Jahre.
Bis zur Eröffnung plätschern on top noch einmal 10 Jahre dahin, weil Gendertoiletten fehlen und
eine Kommission zweifelsfrei feststellen müsste, dass der Museumsname nicht gegen die
Ethikrichtlinien verstößt.
Außerdem würde irgend ein Aktivist in der Küche des Restaurants den unter Artenschutz stehenden Tüpfelkäfer entdecken. Dabei gibt es den gar nicht. Aber das ist den Juristen doch egal. Schließlich könnte es ihn ja geben. Oder?

Licht am Ende des Tunnels? Mein deutscher Zweckpessimismus, den ich mir als Deutsche Bahn Fahrgast hart erarbeitet habe, soll im Jahr 2025 enden. Die neue Regierung verspricht mithilfe eines gigantischen Investitionspakets Besserung.

Grüße an Donald
Die Ausstellungsräume nehmen auch Bezug auf aktuelle Probleme der Erde. Hier versuchen die Veranstalter des Museums auf wichtige Zukunftsthemen einer hoffentlich unabhängigen und freien Forschung hinweisen: Städteplanung, Medizin, Technik, Umwelt. Soziales. Durchaus kontrovers. Aber natürlich sind Sie, Herr Donald, der klügste, jüngste, beste, schönste, reichste Präsident ever. Habe ich bei meiner Aufzählung etwas vergessen? Korrupt vielleicht noch.

Immer wieder ist der Besucher aufgefordert, kleinere Experimente durchzuführen. Die Dubaianer sind sehr familienfreundlich, so dass auch Kinder auf ihre Kosten kommen. Auch sie können an den Experimenten teilnehmen und die Zukunft bestaunen.

Der Blick in die Zukunft macht auch vor den Transportmittel nicht halt. Die Zeit wird kommen, da bringen uns Lufttaxis von A nach B. Gut möglich, dass auch die Autos der Zukunft fliegen. Oder buchen wir fahrerlose, autonom fahrende Transportmittel, wie Kleinbusse oder was auch immer?
Und menschenähnliche Roboter erledigen den Haushalt, helfen im Garten oder versorgen Senioren in ihren Wohnungen. Nicht auszuschließen, dass sich der oder die eine oder andere in einen Androiden verliebt, heiraten und die eigene Frau bzw. Mann überflüssig wird. Star Trek lebt. "Möge die Macht mit Euch sein." Ach nein, das ist ja der Satz von der Konkurrenz mit dem Laserschwert.
"Faszinierend!" Das war jetzt aber von Star Trek.
Was wir von den Emiratis lernen können
Als die Regierung des winzigen Emirats Dubai in den 1970er Jahren das erste 5-Sterne-Hotel plante, erntete sie Hohn und Spott: "Wer, bitte schön, soll inmitten der Wüste aus Stein und Sand ein 5-Sterne-Hotel buchen?"
Und wer hätte geglaubt, dass die breite ausufernde Sheikh Zayed Road gerade so eben den massiven Verkehrsstrom bewältigen kann?

Im großen Stil planten die Emiratis den Ausbau der Infrastruktur: Straßen, Elektrizität, Waser zuerst, gefolgt vom Schulen, Wohnungen, Sicherheit, medizinischen Versorgung, Dienstleistungen aller Art. Das ebnete den Weg für die Tourismusindustrie. Das kleine Emirat Dubai ist inzwischen auf über 3 Millionen Einwohner angewachsen und wächst weiter. Fast schon zu viel des Guten, jedenfalls für meinen Geschmack.

Denn auch hier führt der allgegenwärtige Luxus zu Ermüdungserscheinungen, nutzt sich ab, ist kaum noch steigerungsfähig, wird zur Realsatire. Licht und Schatten eben.
Trotzdem zollt mir die Beharrlichkeit der Emiratis, mit der sie an ihren Visionen festhalten, Respekt ab. Anders ausgedrückt: Wir Deutschen hätten bereits vor dem Wasserproblem kapituliert.
1 Million Einwohner? Wo das Wasser in der Wüste hernehmen?
8-spurige Autobahn? Wo sollen die Autos herkommen?
Multiple Kulturen und Religionen? Wie soll man die befrieden?
Parks realisieren und Bäume pflanzen? In der Wüste?
Wie deckt Dubai seinen enormen Wasserbedarf?
Über 90 % des benötigten Trinkwassers kommen aus thermischen Meerwasserentsalzungsanlagen. Das Abwassersystem kommt inzwischen an seine Grenzen. Daher investiert Dubai bis 2033 etwa 22 Milliarden Dollar in diesen Bereich. Die mechanischen Pumpen werden durch ein umweltschonenderes Gravitationssystem umgestellt, wodurch Energie und Co2 gesenkt werden. Inwieweit das Cloud Seeding (Wolkenimpfen) zum Einsatz kommt und welche Risiken es beinhaltet, ist offen.

Wasserrecycling soll zukünftig helfen, Wasser aus Duschen, Waschbecken und Waschmaschinen für andere Anwendungsbereiche nutzbar zu machen:
Gartenbewässerung,
Bewässerung von Wüstenwälder,
Bewässerung von Obstplantagen,
Toilettenspülungen,
Schwimmbäder etc.
Dubai und die VAE sind noch weit von der Klimaneutralität entfernt. Immerhin haben sie das Problem erkannt. Ihr Focus richtet sich auf die Problembehebung durch technologische Offenheit. Energiegewinnung mit Erdöl wird zukünftig durch erneuerbare Energien ersetzt, was den Co2-Abdruck stromintensiver Industriezweige nachhaltig reduzieren dürfte.
Jumeirah Lake Towers
Die Jumeirah Lake Towers liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zur protzigen Dubai Marina. Hier sind die Restaurants beschaulich klein, günstiger und das Personal bedeutend freundlicher.

Das Wohnkonzept dieser Gegend richtet sich an Touristen und Expats, die in Dubai wohnen. Entsprechend gut ist die Infrastruktur. Öffentlicher Nahverkehr, Hotels, Restaurants, Bars, Beautysalons, Massagen, Arztpraxen, Tierärzte, kleinere Supermärkte, Apotheken, Geldautomaten...

Ich mache jetzt mal hier an dieser Stelle eine Ausnahme und empfehle dieses kleine thailändische Restaurant. Die Speisen und Getränke sind frisch, der Service sehr gut, die Preise angemessen. Drinnen ist es angenehm kühl, abends kannst Du gemütlich draußen am Wasser sitzen und die Seele baumeln lassen. Ich sag´s gerne noch einmal: Nein, ich erhalte keine Provision und gebe mich bei meinen Restaurantbesuchen auch nicht als Blogger zu erkennen.

Die Gegend um die Jumeirah Lake Towers bestechen durch ihre kulinarische Vielfalt: arabisch, thailändisch, indisch, pakistanisch, italienisch, französisch...

Meine Unterkunft
könnt Ihr hier buchen. Es handelt sich um eine Duplex Wohnung im 39. Stock des Laguna Towers, wo auch das Moevenpick Hotel ist. Gemanagt wird es vor Ort durch HiGuests. Unter dem folgenden Link könnt Ihr buchen oder erhaltet Ihr weitere Informationen.
Das Apartment liegt fußläufig von der DMCC Metro Station entfernt, die Euch direkt zum Flughafen führt. Viel Spaß bei Eurer Planung.
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